Kaffee oder Tee?

Was ist gesünder bzw. besser? | Arten und Sorten etc.

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Eine Scherzfrage lautet: „Welches Getränk hat es bequemer, Kaffee oder Tee? Natürlich der Kaffee. Er darf sich setzen, während der Tee ziehen muss.“ Natürlich ist das nicht ernst gemeint – ganz im Gegenteil zu den Fakten, die wir dir in diesem Ratgeber präsentieren. Bestimmt hast du dich auch schon gefragt, welches Heißgetränk gesünder ist und ob die beiden Varianten einen differenzierten Einfluss auf deinen Stoffwechsel und dein Wohlbefinden haben.

Der Kaffee – unser liebstes Getränk im Portrait

Geschichte des Kaffees

Kaffee besitzt für viele Menschen den Stellenwert eines Kulturguts. Niemals würden sie freiwillig auf ihr morgendliches Ritual, am Frühstückstisch eine Tasse Kaffee zu trinken und Zeitung zu lesen, verzichten. Der Weg ins Büro fällt doch gleich viel leichter, wenn wir unterwegs am Kaffeeautomaten vorbeikommen und den Klassiker „to go“ genießen. Am Nachmittag versammelt das Zischen der Kaffeekanne die ganze Familie an den gedeckten Tisch. Aber wem haben wir eigentlich den Genuss der aromatischen Bohnen aus Südamerika und Afrika zu verdanken? Ganz wie es sich für ein Kulturgut gehört, ranken sich einige Legenden um die Entstehung beziehungsweise Entdeckung des Kaffees.

Am weitesten verbreitet ist die Legende um den Hirten Kaldi. Vor Hunderten von Jahren zog er mit seiner Ziegenherde durch die bergige Landschaft Äthiopiens. Als seine Tiere von den dort wachsenden, noch unbekannten Kaffeekirschen fraßen, beobachtete er ein merkwürdiges Verhalten. Sie schienen wie aufgedreht und sprangen waghalsig umher. Auch der Hirte kostete davon, nachdem er die Kirschen in heißes Wasser gelegt hatte. Die gleichen physischen Veränderungen machten sich bei ihm bemerkbar. Zudem empfand er das Getränk als anregend und appetitlich. Er machte seine Entdeckung im Dorf bekannt, woraufhin die Menschen an der Rezeptur feilten und nach einigen Jahren den heute bekannten Kaffee entwickelten.

Andere Menschen behaupten, Kaffee sei ein Geschenk des Himmels. Ihrer Meinung nach war der Prophet Mohammed der erste Mensch, der von dem aromatischen Heißgetränk kosten durfte. Als er erkrankte, erschien ihm angeblich der Erzengel Gabriel und reichte ihm einen Becher Kaffee. Nach nur wenigen Schlucken fühlte sich Mohammed genesen.

 

Herkunft des Kaffees

Die wahre Geburtsstunde des Kaffees wird wohl immer ein Mysterium bleiben. Zur Herkunft der Kaffeebohne lassen sich hingegen genaue Fakten nennen.

Das afrikanische Äthiopien gilt als Heimatland des Kaffeeanbaus. Berühmt ist vor allem die Region Kaffa im Südwesten des Landes. Hier soll auch der Hirte Kaldi den Kaffeestrauch entdeckt haben.

Erstmalig wurde Kaffee als Getränk in Schriften erwähnt, die um 900 n. Chr. entstanden. Überraschenderweise brühten die Menschen die Kaffeebohnen lediglich mit heißem Wasser auf, sodass die Zubereitung eher an einen Tee erinnerte. Allgemein war Tee den Menschen zu dieser Zeit schon lange bekannt.

Die anregende Wirkung erfreute sich so großer Beliebtheit, dass der Kaffee bald schon über die Landesgrenzen hinaus getragen wurde. In Istanbul wurden sie erstmalig nach dem heutigen Verfahren geröstet und anschließend gemahlen. Aus diesem „Tee“ ging also der heute populäre Kaffee hervor.

Während Tee als medizinisches Mittel und einfaches Getränk nahezu jedem zur Verfügung stand, entwickelte sich Kaffee zum Luxusgut. Im 16. Jahrhundert öffneten die ersten Kaffeehäuser, in der sich die oberen Gesellschaftsschichten vergnügten.

Mehr und mehr breitete sich der Kaffee in der ganzen Welt aus. Heute ist das Getränk aus vielen Kulturen nicht mehr wegzudenken. Italien und Frankreich sind zum Beispiel bekannt für ihre Kaffee-Spezialitäten. Etwas überraschend ist, dass Japan, die USA und einige Länder Europas den Markt anführen, nicht aber die Äquatorländer, in denen die Kaffeekirschen wachsen. Sie exportieren lediglich die Bohnen als Rohstoff.

Arten und Sorten

Viele Menschen nutzen die Bezeichnung der Kaffee-Art und der Kaffeesorte als Synonym. Das ist allerdings nicht richtig, denn zwischen beiden Begriffen existieren grundlegende Unterschiede.

  • Kaffee-Arten: entstehen durch unterschiedliche Anbaumethoden, Witterungsverhältnisse und sind abhängig von der botanischen Zuordnung des Baumes
  • Kaffeesorten: variieren je nach Erntemethode, Trocknung und Röstungsverfahren

Es ist also möglich, dass zwei Hersteller ihren Kaffee von der gleichen Art beziehen, ihm durch differenzierte Verarbeitung jedoch zu einer einzigartigen Sorte machen.

In Deutschland gehören die Arten Arabica und Robusta zu den beliebtesten Kaffees.

 

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Anbaugebiet

Der Kaffeebaum gedeiht nur in warmen Gefilden und benötigt viel Niederschlag, um aromatische Kirschen auszubilden. Die tropischen Verhältnisse am Äquator schaffen beste Voraussetzungen. Zudem ragen hier hohe Gebirge in den Himmel, die das Aroma noch feiner erscheinen lassen. Hochland-Kaffee gilt aufgrund der langen Reifezeit als der hochwertigste Kaffee.

 

Zubereitungsformen

Anstelle der Frage „Kaffee oder Tee?“ könntest du auch „Schwarzer Kaffee oder Kaffee mit Milch?“ fragen. An kaum einer anderen Entscheidung scheiden sich die Geister so sehr. Die Wahl ist keine reine Geschmacksache. Je nachdem, wie du deinen Kaffee bevorzugst, hat er unterschiedlichen Einfluss auf deine Gesundheit. Schwarzer Kaffee enthält keine Kalorien, dafür aber umso mehr Koffein. Er macht wacher, stärkt die Aufmerksamkeit und Konzentration um ein Vielfaches und regt den Stoffwechsel und somit auch die Fettverbrennung an. Jedoch ist schwarzer Kaffee nicht immer die beste Wahl. Viele Menschen reagieren empfindlich auf die enthaltenen Bitterstoffe und vertragen das Getränk mit einem Schuss Milch besser.

Aus der Zugabe von Milch haben sich zahlreiche Spezialitäten entwickelt. Hier eine Übersicht über die Zubereitungsmöglichkeiten, die aus dem einstigen teeartigen Getränk entstanden sind:

  • Latte Macchiato
  • Cappuccino
  • Flat White
  • Mokka
  • Eiskaffee
  • Pharisäer
  • Muckefuck
  • Cafe Americano
  • Cafe Lungo
  • Espresso
  • Cafe Latte

Selbstverständlich ist die Liste längst nicht vollständig, sondern zählt nur die bekanntesten Spezialitäten auf. Im Folgenden lernst du noch mehr internationale, landestypische Variationen kennen.

 

Kulturelles

In diesem Kapitel wird der Kaffee noch einmal als Kulturgut aufgegriffen. Denn die Frage „Kaffee oder Tee?“ stellen sich Menschen in allen Ländern der Welt. Welches der beiden Getränke einen höheren Stellenwert besitzt, ist von Nationalität zu Nationalität unterschiedlich.

Äthiopien zelebriert seine Kaffeekultur

Auf einer Reise nach Äthiopien tauchst du in eine völlig fremde Welt ein. Der kleine Staat im Nordosten Afrikas genießt fast das ganze Jahr über Sonne. Hier leben rund 97 Millionen Menschen, die einem von über 80 Stämmen angehören. Wusstest du, dass die Äthiopier sogar eine andere Zeitrechnung besitzen? Bei ihnen hat das Jahr 13 Monate. Die Landschaft ist geprägt von naturbelassenen Waldgärten, in denen der größte Schatz des Landes reift: die Kaffeebohne. Äthiopien gilt als das Land des Kaffees und obgleich die Menschen hier nach ihren eigenen Regeln leben, teilen sie das kostbare Gut mit der ganzen Welt.

 

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In Äthiopien nennt man den Kaffee Harrars, benannt nach der anliegenden Stadt. Auch die Sorten Yirgacheffe, Sidamo und Limu verdanken ihre Namen den Regionen, aus denen sie stammen. Weltweit sind die drei letztgenannten Sorten für ihr helles, blumiges Aroma bekannt, dessen Zitrusnoten den Geist beleben. Es handelt sich dabei um Bohnen, die vor dem Genuss gewaschen werden. Grundsätzlich besteht Harrars jedoch aus trockenen Bohnen. Sein Geschmack erweist sich als sehr geheimnisvoll. Äthiopischer Kaffee ist eben eine Klasse für sich: unergründlich und vielseitig – ganz so, wie es sein muss.

Obwohl die Ernte fast immer reichhaltig ist, können die Einwohner nicht genug von ihrem Kaffee bekommen. Sie verehren das Heißgetränk förmlich, denn Kaffeegenuss hat in Afrika nicht nur gesundheitlichen oder geschmacklichen Hintergrund. Dreimal täglich kommen die Menschen zu einer Kaffee-Zeremonie zusammen. Es handelt sich um ein uraltes Ritual, das die Menschen verbindet. Vor allem auf dem Lande halten die Äthiopier an diesem Brauch fest.

Ein wenig erinnert der Usus an die ostfriesische Teekultur. Auch in Norddeutschland treffen sich die Menschen täglich zum Nachmittagstee. Solch ein Ritual ist auch in England bekannt. Kaffee hingegen gehört für uns Deutsche zwar zum Nachmittagskuchen, wird aber in der Regel beiläufig im Büro getrunken oder soll einfach nur den Start in den Tag erleichtern. Wie wertvoll das Konsumgut aufgrund seiner langen Verarbeitung von der Ernte bis hin zum Verkauf eigentlich ist, gerät leider viel zu sehr in Vergessenheit. Kaffee und Tee sind hierzulande alltägliche Lebensmittel. Vielleicht macht der Blick nach Äthiopien den ein oder anderen sensibler für den Genuss.

 

Kaffee international: So genießt die Welt das Heißgetränk

Und wie steht es um den Kaffeekonsum in anderen Ländern? Begib dich mit uns auf Weltreise!

 

USA

In den Vereinigten Staaten trinken die Menschen rund 3,1 Tassen Kaffee täglich. Das gaben mehr als ein Drittel der Befragten in einer Umfrage an. Bis ins Jahr 1767 stand allerdings Tee an erster Stelle der beliebtesten Getränke. Erst als im genannten Jahr die Preise für Tee stark anstiegen (die Boston Tea Party ging in die Geschichte ein), löste der billigere Kaffee das Heißgetränk ab.

In den USA genießt man folgende Spezialitäten:

  • Kaffee Americano: Wasser und Espresso
  • Iced Coffee: Filterkaffee, Kaffeesahne und Zucker, Eiswürfel
  • Red Eye: Filterkaffee und Espresso
  • Drip Coffee: nur Filterkaffee

 

Italien

Italien besitzt die meisten Cafés der Welt. Hier trinkt man seinen Kaffee aber nicht in Gesellschaft, sondern alleine im Stehen. Häufig wird das Getränk zum Mittag oder Abendbrot gereicht. Die Italiener sind bekannt für folgende Spezialitäten:

  • Caffè: einfacher Espresso
  • Caffè Macchiato: Espresso mit Milchschaum
  • Cappuccino: Espresso mit geschäumter Milch
  • Caffè Lungo: Espresso und heißes Wasser
  • Caffè Affogato: Espresso mit einer Kugel Eiscreme

 

Spanien

Die Spanier starten für gewöhnlich mit einem spärlichen Frühstück in den Tag. Eine Tasse Kaffee ist meistens alles, was sie am Morgen zu sich nehmen. In dem sonnenverwöhnten Staat werden besondere Kaffeebohnen hergestellt. Die Marke Mezcia bringt Bohnen hervor, die vor der Röstung mit Zucker bestäubt werden. Neben der süßen Variante genießen die Spanier ihren Kaffee wie folgt:

  • Café con Leche: Kaffee mit heißer Milch
  • Café Carajillo: Kaffee mit Brandy, Whiskey oder Rum

 

Portugal

Die Portugiesen förderten durch ihren Kolonialismus maßgeblich die Verbreitung des Kaffees in Europa. Zu ihren Spezialitäten gehören:

  • Cimbalino: einfacher Espresso
  • Galao: dünner Kaffee mit aufgeschäumter Milch

 

Vietnam

Vietnam ist der zweitgrößte Kaffeeproduzent der Welt und bekannt für folgende Spezialitäten:

  • Cà Phe Sua Da: Kaffee mit kochendem Wasser, Eiswürfeln und Kondensmilch
  • Cà Phe Trung: Filterkaffee, ein Eigelb, Kondensmilch

 

Finnland

Die Finnen führen mit 10 kg pro Kopf im Jahr die Weltrangliste des Kaffeekonsums an. Hier trinkt man:

  • Kahvi: Filterkaffee mit Milch

Allerdings stellen die Finnen ihren Kaffee seit 1941 aus Getreide her.

 

Griechenland

Das hohe Lebensalter der Griechen führen viele Forscher auf den täglichen Konsum von:

  • Frappé: Instantkaffee, Zucker, Kondensmilch, Eiswürfel und kaltes Wasser

zurück.

 

Dänemark

Ein Arbeitstag ohne Kaffee? Für Dänen undenkbar. Er gehört zur Büroausstattung wie ein Aktenordner.

  • Stempelkaffee: Kaffee mit Wasser aufgebrüht

 

Mexiko

Mexiko gilt als wichtigster Exporteur von Kaffeebohnen in reiner Bio-Qualität. Ebenso hochwertig wie lecker ist auch die Landesspezialität:

  • Café de Olla: Bohnenkaffee mit kochendem Wasser, einer Zimtstange und Piloncillo (mexikanischer brauner Zucker)

 

Senegal

Hier wird Kaffee nicht als Genussmittel, sondern als Medizin betrachtet.

  • Café Touba: Kaffee mit Nelken, schwarzem Pfeffer und nach Belieben etwas Zucker

 

China

Hier trinkt man Kaffee warm oder kalt.

  • Yuanyang: Kaffee, schwarzer Tee, Kondensmilch

 

Kuba

In Kuba verzichten die Kaffeebauern komplett auf Düngemittel. Das macht kubanischen Kaffee zum umweltfreundlichsten seiner Art.

  • Coradito: Espresso, Milch und Zucker

 

Norwegen

Die Norweger haben eine sonderbare Methode erfunden, um Kaffee zuzubereiten: Sie legen eine Münze auf den Boden der Tasse, gießen Kaffee auf, bis sie nicht mehr sichtbar ist, und verdünnen das Getränk anschließend mit Likör, bis sie wieder zum Vorschein kommt. Das Traditionsgetränk ist hier:

  • Karsk: Kaffee und Likör

Tee – Medizin und Genussmittel mit langer Geschichte

Herkunft des Tees

Tee war den Menschen schon bekannt, als von Kaffee noch gar keine Rede war. Die ältesten Aufzeichnungen stammen aus China, wo Forscher den Ursprung des aromatischen Getränks vermuten. Dem Mythos um die Entstehung des Kaffees steht der Tee um nichts nach. Auch um seine Entdeckung ranken sich zahlreiche Legenden.

Am weitesten ist die Legende um den chinesischen Kaiser Chen Nung verbreitet. Als er an einem schönen Tag im Jahre 2737 v. Chr. unter einem wilden Teebaum schlummerte (die Art des Baumes war ihm nicht bekannt), fiel ein Blatt in die Trinkschale, die in seinem Schoß lag. Er nahm einen Schluck des Wassers, in dem sich das Aroma des Blattes mittlerweile verteilt hatte und war so begeistert, dass er seine zufällige Entdeckung der restlichen Welt offenbarte.

Eine andere Legende stammt aus Indien und erzählt von dem Prinzen Dharma, der sich als Buddhist bekannte. Mit der Mission, Menschen zu seinem Glauben zu bekehren, reiste er nach China. Um sich dabei selber als würdig zu erweisen, versprach er seinen Göttern, neun Jahre am Stück nicht zu ruhen. Euphorisiert von seinem starken Glauben, gelang ihm dies drei Jahre lang. Als sich nach dieser Zeit Müdigkeit in seinen Gliedern breitmachte, zupfte er gedankenverloren das Blatt eines Strauches ab, der sich zufällig zu seiner Rechten befand. Wie der Zufall es wollte, handelte es sich dabei um einen Teestrauch. Sofort weckte das Aroma die Lebensgeister, nachdem Dharma darauf herumgekaut hatte.

Nicht ganz so harmonisch geht es in einer dritten Geschichte zu, in der sich ein Mönch die Augenlider abschnitt, um beim Meditieren nicht einzuschlafen. An dieser Stelle wuchs angeblich der erste Teestrauch aus der Erde.

Aus diesen Legenden geht nicht nur hervor, dass China als Ursprungsland des Tees gilt, sondern auch, dass das Getränk eine wichtige Rolle im Glauben der Menschen spielt.

Heute ist der Teestrauch in vielen Ländern der Welt beheimatet. Er gelangte von Asien über Holland nach England und eroberte von dort aus die gesamte Erdkugel.

Camellia sinensis – der Teestrauch

„Camellia sinensis“ – so lautet der botanische Name des Teestrauchs – ist eine immergrüne Pflanze, die bis zu 15 m hoch wächst. Um die Ernte der Teeblätter zu erleichtern, wird sie in den Anbauländern jedoch auf maximal 1 m Höhe gestutzt. Der Strauch benötigt viel Wärme und öffnet seine weiß-rosa Blüten in der Zeit von Oktober bis Februar.

 

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Weitere interessante Fakten

Im Jahre 1492 wurde die erste Teekanne in Yi-Xing erfunden.

Die Erfindung des Teebeutels war hingegen ein Zufall. Der New Yorker Händler Thomas Sullivan verschenkte Proben an seine treuen Kunden und verpackte sie der Einfachheit halber in kleinen Seidenbeuteln. Seine Kundschaft fasste dies als seine Absicht auf und tauchte die Beutel samt Inhalt in heißes Wasser.

 

Herstellung

Vom Strauch in den Teebeutel: So wird Tee hergestellt:

 

Ernte

Erntebauern pflücken die Blätter von den Zweigen. Manchmal übernehmen auch Maschinen diese Aufgabe.

 

Welken

Beim Welken sinkt der Wassergehalt der Blätter auf 40 bis 50 Prozent. Mit anderen Worten werden die Blätter in dieser Phase getrocknet.

 

Rollung

Der Bezeichnung entsprechend werden die Blätter gerollt und gesiebt. Was heute von Maschinen übernommen wird, vollbrachten die Erntehelfer früher in reiner Handarbeit. Dafür nahmen sie ein Bündel Blätter zwischen die Hände und rieben sie gegeneinander. Diese Phase ist entscheidend für die spätere Aromaentfaltung beim Aufkochen. Beim Rollen bricht die Pflanzenzellstruktur auf und die Aromastoffe können austreten.

 

Fermentation

Während der grüne Tee nach der Rollung genussbereit ist, muss der schwarze Tee noch fermentieren, also unter Einfluss von Sauerstoff, Pilzen und Bakterien gären. Dieser Prozess dauert mehrere Stunden und färbt die Blätter kupferrot. Nach der Fermentation weist schwarzer Tee einen höheren Koffeingehalt auf. Grüner Tee besitzt hingegen mehr ursprüngliche Vitamine und Nährstoffe.

Arten und Sorten

Von fruchtig über herb bis zu außergewöhnlichem Schokoladengeschmack erhältst du heute viele unterschiedliche Teesorten im Supermarkt. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind mit Aromen versetzt und haben kaum etwas mit den ursprünglichen Teesorten zu tun.

Wie beim Kaffee werden verschiedene Arten ihrem Anbaugebiet zugeordnet. Auch hier gilt: je höher die Lage, umso aromatischer der Tee. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten:

  • den Assamtee (schwarzer Tee)
  • und den Chinatee (grüner Tee)

Alle anderen Sorten gehen aus diesen beiden Arten hervor.

Die Vielfältigkeit der natürlichen Teesorten lässt dennoch nicht zu wünschen übrig. Sie reicht von Zitrone bis zu Bergamotte und entsteht durch ätherische Öle.

 

Zubereitungsformen

Tee wird als Beutel oder lose angeboten. Als Klassiker gilt die englische Form der Zubereitung, bei der das Extrakt mit heißem Wasser überbrüht und nach Belieben mit folgenden Zusätzen verfeinert wird:

  • Zitronensaft
  • Milch
  • Sahne
  • Zucker

Beliebt ist auch die moderne Form des Eistees. Angereichert mit Eiswürfeln, wird das Getränk zu einer sommerlichen Erfrischung.

Hinweis: Grünen Tee darfst du nur mit 60 °C heißem Wasser übergießen.

 

TIF oder MIF?

„Kaffee oder Tee?“ Erinnerst du dich, dass wir im vorherigen Kapitel stattdessen nach „mit oder ohne Milch?“ gefragt haben? Auch in Bezug auf Tee lässt sich unsere Ausgangsfrage abwandeln. Die Milch ist hier allerdings fester Bestandteil des Getränks. Fragt sich nur, ob sie vor dem Tee (Milk is First) oder nach dem Tee (Tea is First) in der Tasse landet. Kaum zu glauben, dass diese Entscheidung in England ganze Debatten auslöst. Wenn es nach der Queen geht, wird die MIF-Variante bevorzugt.

 

Kulturelles

Abwarten und Tee trinken

Tee steht für Entschleunigen, einen Moment innehalten und sich eine Pause vom Alltagsstress nehmen. In vielen Regionen ist seine Bedeutung aber noch viel größer. Der Tee wird genau wie der Kaffee als Kulturgut betrachtet.

Bestes Beispiel ist wohl Ostfriesland, wo kein Tag vergeht, an dem die Norddeutschen keine „Teetied“ abhalten. Punkt 15 Uhr steht der dampfende Tee mitsamt einem leckeren Gebäckstück auf dem Tisch. Kräftig und schwarz muss er sein. Für die Süße sorgen Kondensmilch und etwas Kandiszucker, das berühmte Stückchen Kluntje. In manchen Haushalten wird die Tee-Zeremonie auch schon am Vormittag um 11 Uhr genossen. Kündigt sich spontaner Besuch an, wird dieser ebenfalls mit einem Tee begrüßt.

In England läuft es ganz ähnlich ab. Hier zelebrieren die Menschen ihren Afternoon Tea, auch Low Tea genannt. Haben es die Briten sich bei den Ostfriesen abgeschaut oder umgekehrt? Beide Nationen trinken am liebsten schwarzen Tee. Zum Dippen reicht man in England das traditionelle Tea Bread.

Doch nicht nur in privaten Haushalten gehört der Tee einfach in die Zeit von 16 bis 17 Uhr. Das Getränk ist ebenso wichtiger Bestandteil großer Veranstaltungen, zu denen förmlich geladen wird. Der Ablauf geschieht nach strenger Etikette. Geradezu unpassend scheint in dieser Hinsicht, dass die Verköstigungen, die immer aus drei Gängen bestehen, ausschließlich mit den Händen gegessen werden.

  1. Gang: belegte Sandwiches
  2. Gang: süße Scones (oft mit Marmelade)
  3. Gang: süßes Feingebäck oder Pralinen

Noch wichtiger ist der Tee in der asiatischen Kultur. Im Buddhismus ist er wichtiger Bestandteil des Götterkults und wird beim Meditieren getrunken.

In China werden seit Tausenden von Jahren die drei Schulen der Tee-Zeremonie praktiziert:

  • die Schule des gesalzenen Pulvertees: Hier wird der Tee gesalzen.
  • die Schule der geschäumten Jade: Hier wird der Tee mit einem Bambusstab aufgeschlagen.
  • die Schule des duftenden Blattes: Hier werden ganze Blätter bei der Zubereitung verwendet, diese Form ist heute noch üblich.

Ablauf, Kleidung und Blumenarrangements sind bei einer chinesischen Tee-Zeremonie fest vorgeschrieben. So vollzieht der Meister das Prozedere:

  • Zuerst wird das Geschirr mit heißem Wasser gereinigt.
  • Der erste Aufguss wird nicht getrunken, sondern dient dazu, die Bitterkeit aus den Blättern zu lösen.
  • Der zweite Aufguss zieht zehn bis 30 Sekunden.

Er wird schlückchenweise auf die Tassen aufgeteilt, sodass jeder den gleichen Tee erhält.

  • Die anschließenden Aufgüsse ziehen immer zehn Sekunden länger und werden genauso portioniert.

In Asien deutet die Beherrschung der Teekunst, dass ein Mädchen sich als Schwiegertochter eignet.

 

Ein Blick in die Welt

Aber wie sieht es in anderen Nationen aus? Spielt der Tee auch hier eine so wichtige Rolle? Wie wird das Getränk zubereitet?

 

Ostasien

In Ostasien landet niemals Zucker im Tee, dafür aber ganze, unzerkleinerte Blätter.

 

Indien

Die Inder genießen ihren Tee eher als Suppe, indem sie ihm Kardamom, Butter, Zimt, Nelken und die Milch von Yak-Kühen zufügen.

 

Russland

In Russland heißt Tee Samowar. Es handelt sich um ein stark gesüßtes Getränk.

 

Gesundheit

Kaffee und Tee sind für viele Menschen Genussmittel. Zwar waren die Getränke auch ursprünglich eher den wohlhabenden Gesellschaftsschichten vorbehalten, doch dienten sie längst nicht immer dem reinen Genuss. Bereits in der Antike betrachteten die Menschen Kaffee und Tee vornehmlich als Heilmittel.

Kaffee oder Tee – reine Geschmacksache? Oder besitzt eines der Getränke einen positiveren Einfluss auf die Gesundheit? Kaffee hat eindeutig den schlechteren Ruf. Zu viel Koffein steht im Verdacht, das Herz-Kreislauf-System durcheinanderzubringen. Auch geben manche Menschen dem aufputschenden Getränk die Schuld für Migräneanfälle. Aber ist Tee wirklich bekömmlicher? Dass schwarzer Tee ebenso viel Koffein enthält wie Kaffee, ist längst bekannt. Allgemein stellt sich die Frage, ob Koffein wirklich so schädlich für den Organismus ist. In diesem Kapitel klären wir dich über die Mythen der gesundheitlichen Auswirkungen von Kaffee und Tee auf.

Inhaltsstoffe Kaffee

Kaffee enthält mehr Inhaltsstoffe, als du vielleicht vermutest. Bei genauerer Analyse klingt die Zusammensetzung fast wie die eines nahrhaften Lebensmittels. Enthalten sind zum Beispiel Kohlenhydrate. Allerdings eignet sich Kaffee trotzdem für die Low-Carb-Ernährung, da der meiste Zucker bei der Röstung abgebaut wird. Letzte Reste bleiben beim Brühen im Kaffeesatz zurück.

 

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Weitere Bestandteil sind Eiweiße. Als Proteinquelle ist Kaffee aber nicht geeignet, da die meisten Aminosäuren bei der Röstung aufgespalten werden. Erst dadurch entsteht das Aroma.

Noch dazu sind Fette enthalten. Da sie wasserunlöslich sind, verkalken sie deine Arterien aber nicht.

Dass Kaffee auch einen hohen Vitamin-B-Gehalt aufweist, wird dich sicher freuen. Diese Vitamine dienen der Energiegewinnung.

Zu guter Letzt enthält Kaffee folgende Säuren:

  • Chlorogensäure
  • Oxalsäure
  • Apfelsäure
  • Linolsäure
  • Essigsäure
  • Zitronensäure
  • Palmitinsäure

 

Chlorogensäure

Chlorogensäure macht den größten Anteil der Säuren im Kaffee aus. Am meisten enthält Kaffee aus grünen Bohnen. Dieser wird auch als Nahrungsergänzungsmittel zur Gewichtsreduktion angeboten. Das Antioxidans soll folgende Eigenschaften besitzen:

  • verlangsamt den Glukose-Abbau nach dem Essen, lässt somit den Blutzuckerspiegel nur geringfügig ansteigen
  • unterstützt die Leber beim Abbau von Fettsäuren
  • fördert die Gewichtsreduktion
  • repariert Schäden der Netzhaut
  • verlangsamt den Alterungsprozess

 

Koffein

Koffein, der wohl bekannteste Stoff im Kaffee, ist ein Alkaloid. In hohen Dosen ist es schädlich, kleine Mengen regen hingegen den Herzschlag an. Koffein findest du aufgrund der positiven Wirkung auf die Gesundheit auch in Kopfschmerztabletten. Zudem verstärkt es die Wirkung bestimmter Medikamente, unterstützt die Leber und lindert Schmerzen.

Wirkung auf den Körper

Laut Erfahrungsberichten soll Kaffee sich wie folgt auf den Körper auswirken (teilweise belegen Studien den Effekt):

  • steigert die Konzentration
  • wirkt anregend
  • steigert die Aufmerksamkeit
  • die Gerbsäuren und Bitterstoffe regen die Verdauung an
  • verbessert die Leberfunktion, da hier das Koffein abgebaut wird
  • in Kombination mit Zitronensaft lindert er Kopfschmerzen
  • beugt Parkinson und Alzheimer vor
  • hebt die Stimmung, schützt vor Depressionen (eine australische Studie kam zu dem bizarren Ergebnis, dass dieser Punkt nur auf das weibliche Geschlecht zutrifft)
  • schützt vor Diabetes Typ 2

 

Für wen geeignet?

Laut Studien regt Kaffee den Stoffwechsel an und begünstigt den Kalorienverbrauch. Das gilt allerdings nur für schwarzen Kaffee ohne Milch und Zucker. Noch besser eignet sich Kaffee aus grünen, ungerösteten Bohnen zum Abnehmen. Er erinnert geschmacklich allerdings nicht annähernd an das aromatische Getränk. Wer abnehmen möchte, ist mit ein paar Tassen des herkömmlichen Kaffees trotzdem gut beraten.

Gleiches gilt für Sportler, da Kaffee nicht nur munter macht, sondern auch die Blutzirkulation steigert. Somit wird mehr Sauerstoff zu den Muskeln und Organen befördert. Ob Fußballprofis in der Halbzeitpause wohl ein Kaffeekränzchen in der Kabine veranstalten?

Auch Asthmatiker profitieren von regelmäßigem Kaffeekonsum. Studien zeigten, dass Koffein die Lungenfunktion verbessert, indem es die Bronchialäste erweitert. Leider dauert dieser Zustand nur rund vier Stunden an.

Du verträgst keinen Kaffee? Keine Sorge, das Lieblingsgetränk der Deutschen ist wirklich für jeden da. Im Handel findest du auch entkoffeinierte Produkte.

 

Nutzen und Schädlichkeit im Überblick

Wenig Zeit zum Lesen? Hier findest du die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:

 

Vorteile

  • stimmungsaufhellend
  • anregend
  • leistungssteigernd (bei Sportlern)
  • blutdrucksenkend (bei regelmäßigem Konsum)
  • hilft gegen leichte Kopfschmerzen
  • regeneriert die Leber
  • steigert die Konzentration und Aufmerksamkeit
  • hilft beim Abnehmen
  • versorgt den Körper mit Flüssigkeit
  • regt die Verdauung an

 

Nachteile

  • harntreibend
  • erhöht kurzzeitig den Blutdruck
  • regt die Magensaftproduktion an, verursacht bei empfindlichen Menschen Sodbrennen
  • Kopfschmerzen bei Verzicht, wenn der Körper an Koffein gewöhnt ist
  • hemmt die Kalzium-Aufnahme
  • schnelles Nachlassen der positiven Effekte
  • dunkle Färbung der Zähne
  • Einschlafprobleme

Inhaltsstoffe Tee

Tee erscheint den meisten Menschen gesünder als Kaffee. Aber warum eigentlich? Hinsichtlich der Inhaltsstoffe gibt es nur wenige Unterschiede:

Tee ist ebenso reichhaltig an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien, die freie Radikale im Körper bekämpfen. Der jeweilige Anteil hängt dabei maßgeblich von der Beschaffenheit des Bodens ab, auf dem der Teestrauch wächst. Aber auch die Verarbeitung spielt eine Rolle. 

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Grüntee enthält noch mehr wertvolle Mineralstoffe und Vitamine, da die Blätter nur getrocknet und gegebenenfalls gedämpft werden. Bei der Fermentation des schwarzen Tees büßt dieser viele Nährstoffe ein.

Gerbstoffe sind ebenso viele wie im Kaffee enthalten. Sie geben dem Tee eine leichte, aber bekömmliche Säure und regen die Produktion des Magensaftes an.

Ein wichtiges Augenmerk liegt natürlich auf dem Koffeingehalt des Tees. Denn auch das Alkaloid ist in dem Getränk aus Blättern enthalten – mit dem einzigen Unterschied, dass es als Tein bezeichnet wird. Jedoch unterscheidet sich Tein in einem entscheidenden Aspekt vom Koffein in Kaffee. Es wird nicht in der Leber, sondern im Dünndarm resorbiert, weil es im Tee an Gerbsäuren gebunden ist, die die Enzyme der Leber nicht aufspalten können. Dadurch geht es langsamer ins Blut über. Grüner Tee aus zweiter Pflückung ist besonders teinreich.

 

Wirkung auf den Körper

Du möchtest morgens wach in den Tag starten, empfindest Kaffee in der Früh aber als zu bitter? Die Wirkstoffe in Tee sind genauso anregend. Zudem ist das Tein bekömmlicher, da es nur langsam in den Stoffwechsel gerät. Somit bleibt die gesteigerte Konzentration länger erhalten. Auch im Kampf gegen tumorauslösende freie Radikale ist Tee ein Hilfsmittel. Jedoch beeinflussen enthaltene Theanine genau wie die Inhaltsstoffe des Kaffees Kreislauf und Blutdruck.

 

Für wen geeignet?

Viele Menschen trinken Kaffee, um ihre Aufmerksamkeit zu schärfen und am Morgen richtig wach zu werden. Nur wenige Stunden später fallen sie aber förmlich in ein Loch. Das Koffein ist abgebaut, der Körper verlangt nach Nachschub und reagiert mit Müdigkeit und Trägheit. Die Wirkung des Tees macht sich zwar langsamer bemerkbar, hält dafür aber länger an. Wenn das Tein verwertet ist, spürst du weniger Entzugserscheinungen.

Apropos Entzugserscheinungen: Einige Teesorten wie Kräutertee aus Kamille oder Baldrian haben eine beruhigende Wirkung auf das Gehirn. Sie dienen vielen Rauchern bei einem Nikotinentzug als Mittel gegen die Nebenwirkungen wie zitternde Hände.

 

Nutzen und Schädlichkeit im Überblick

Auch hier finden Schnellleser eine Übersicht mit den Vor- und Nachteilen des Teekonsums:

 

Vorteile

  • stimmungsaufhellend
  • regt den Stoffwechsel an
  • steigert die Sauerstoffaufnahme
  • wärmend
  • hilft bei Erkältungen
  • entgiftet die Leber
  • erhöht angeblich die Lebenserwartung
  • schützt angeblich vor Krebs
  • enthaltenes Fluorid schützt vor Karies

 

Nachteile

  • Nährstoffverlust bei schwarzem Kaffee
  • Gerbstoffe reizen den Magen
  • Tannine hemmen die Eisenaufnahme
  • Wechselwirkungen mit Medikamenten
  • Verfärbung der Zähne
  • Nervosität
  • Einschlafprobleme
  • harntreibend
  • trockene Haut, Durst

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Tee und Kaffee eine ähnliche Wirkung auf den Körper ausüben. Allerdings halten die positiven Effekte des Tees länger an. In Maßen genossen, beeinflussen beide Getränke den Stoffwechsel positiv, sodass die Wahl letztendlich eine Geschmacksfrage bleibt.

 

Geschmack

Da sich Kaffee und Tee aus medizinischer Sicht sehr ähnlich sind, kannst du bei der Entscheidung, welches Getränk du präferierst, ganz nach deinem Geschmack urteilen. Oder gibt es zwischen den beiden Auswahlmöglichkeiten auch in dieser Hinsicht kaum Unterschiede?

 

Wie schmeckt Kaffee?

Kaffee besitzt über 800 unterschiedliche Aromen. Damit ist er für Experten noch heute ein Rätsel. Ganz ohne die Zugabe von Süßungsmitteln treten Nuancen von Zitrusfrüchten, Jasmin oder Schokolade auf. Das Aroma-Spektrum spricht nahezu alle bekannten Geschmacksrichtungen an:

 

Süß

Hier reichen die Nuancen von

  • blumig
  • karamellartig
  • schokoladig
  • bis zu nougatartig

Süße Sorten sollten allerdings immer einen gewissen Säureanteil aufweisen, um den Geschmack zu vollenden. Am leckersten schmecken diese Kaffeesorten in Spezialitäten, die mit Milchschaum zubereitet werden.

 

Sauer

Roher Kaffee enthält am meisten Säure, die beim Rösten in ein leicht bitteres Aroma übergeht. Ein hoher Anteil ist daher ein Zeichen für Qualität, da eine zu lange Röstung, wie sie billiger Kaffee häufig aufweist, zu einer unangenehmen Bitterkeit führt. Helle Röstungen, die sogenannten Zimtröstungen, gelten aus diesem Grund als hochwertiger im Vergleich zu dunklen Schokoladenröstungen.

 

Bitter

Forscher unterscheiden fünf Arten von Bitterkeit. Nur eine einzige darf ein Kaffee aufweisen, um aromatisch zu schmecken. Sie ist vergleichbar mit Lebensmitteln wie Walnüssen, Grapefruits oder Rucola, einem Geschmack, der zwar als außergewöhnlich, aber nicht unangenehm wahrgenommen wird. Ihn findest du vor allem in dunklen Trommelröstungen. Schmeckst du hingegen Aluminium oder verbrannte Nuancen heraus, bist du an einen minderwertigen Kaffee geraten.

Kaffee trinken bedeutet im wahrsten Sinne des Wortes Genuss für alle Sinne. Denn einen Großteil der Geschmacksnuancen nimmst du nicht mit der Zunge, sondern mit der Nase auf. Wer könnte schon dem Geruch von frischem Kaffee am frühen Morgen widerstehen?

Wenn du eine neue Kaffeesorte ausprobieren möchtest, solltest du zum Vergleich immer deine bewährte Marke dazu trinken. Somit kannst du das Aroma einem direkten Vergleich unterziehen.

Tipp: Arabica-Kaffee gilt als milder als Robusta-Kaffee.

 

Wie schmeckt Tee?

Der Geschmack deines Tees richtet sich vor allem nach der Temperatur des Wassers bei der Aufbereitung. Bei hoher Temperatur lösen sich Catechine, dein Tee wird herb. Theanine, die sich bei niedrigen Temperaturen lösen, verleihen dem Getränk eine süßliche Note und verdrängen die Bitterkeit.

Darüber hinaus bietet der Handel viele mit künstlichen Aromen bereicherte Geschmacksrichtungen.

Rezepte

Du kannst dich noch immer nicht zwischen Kaffee oder Tee entscheiden? Überhaupt sind dir die klassischen Zubereitungsarten viel zu langweilig? Dann haben wir hier genau das Richtige für dich. Bei diesen Rezepten kannst du den Kaffee ganz einfach durch Tee ersetzen – und umgekehrt.

 

Erfrischender Sommerdrink mit Kaffee/Tee und Ingwer

Zutaten:
  • 125 ml Café Crema, grüner oder schwarzer Tee
  • 50 ml Zitronensaft
  • 300 ml Ginger Beer oder vergleichbare Ingwer-Limonade
  • etwas Salatgurke
  • frischer Ingwer
  • Eiswürfel

 

Zubereitung:
  • Kaffee zubereiten bzw. Tee aufgießen
  • abkühlen lassen und in Gläser füllen
  • mit Zitronensaft mischen
  • Eiswürfel und Ginger Beer hinzugeben
  • Gurke schälen, mit dem Sparschäler in schmale Streifen schneiden und auf einen Holzstab stecken
  • Ingwerwurzel in Scheiben schneiden und am Glasrand drapieren
  • Gurkenspieß auf das Glas legen

 

Fruchtiger Koffein-Mix

Zutaten:
  • 20 g Kaffeebohnen heller Röstung
  • 1 Beutel Früchtetee
  • 300 ml Wasser
  • 3 Bio-Limetten
  • 2 EL brauner Zucker
  • 400 ml Tonic Water
  • Himbeeren und frische Minze zum Dekorieren

 

Zubereitung:
  • Kaffeebohnen fein mahlen
  • in eine French Press füllen
  • mit Wasser und Tee aufgießen und in den Kühlschrank stellen
  • in der Zwischenzeit Himbeeren, Limette und Minze waschen
  • den Boden einiger Gläser mit Zucker bedecken
  • Limetten darauf anrichten
  • vorsichtig mit einem Mörser zerstampfen
  • Kaffee-Tee-Aufguss aus dem Kühlschrank nehmen
  • Stempel der French Press herunterdrücken
  • Eiswürfel in die Gläser geben
  • mit dem Getränk übergießen
  • Tonic Water hinzugeben
  • mit Früchten und Kräutern dekorieren

 

Masala Chai

Zutaten:
  • 200 ml Wasser
  • 2-4 Kardamom, grüne Kapseln
  • 2 dünne Ingwerscheiben
  • 4 Gewürznelken
  • etwas Anis
  • 1 Zimtstange
  • 200 ml Milch
  • 1 TL schwarze Teeblätter
  • Zucker, Honig oder Sirup

 

Zubereitung:
  • Gewürze mit einem Mörser zerstoßen
  • Teeblätter aufbrühen
  • Gewürze hinzugeben
  • mit Milch aufgießen
  • mit Honig, Sirup oder Zucker süßen
  • gut umrühren
  • 5 Minuten ziehen lassen
  • mehrmals mit einer Kelle schöpfen
  • nach Belieben aufschäumen oder Milchschaum hinzufügen

 

Info zum Masala Chai

Der Masala Chai ist ein indisches Nationalgetränk. Da auch dort jede Familie ihr eigenes Rezept besitzt, kannst du die hier angegebenen Gewürze nach deinem Geschmack austauschen. Mittlerweile erfreut sich der Gewürztee auch in Europa großer Beliebtheit. Jedoch wird er hierzulande nicht wie in Asien per Hand aufgegossen, sondern kommt neuerdings aus der Kapsel. In dieser Form ist das Trendgetränk als Chai Latte bekannt, da es geschmacklich an eine Kaffeespezialität erinnert. Die Marke Nespresso bietet die indische Spezialität seit 2013 für die Zubereitung per Knopfdruck in der Nespresso-Maschine an. Auch andere Lebensmittelkonzerne (z. B. McDonalds) haben den Masala Chai als Getränk to go ins Sortiment aufgenommen. Wir empfehlen dir jedoch, das Rezept auf die traditionelle Art zuzubereiten. Genuss ist immer das Zusammenspiel aller Sinne und nicht nur das bloße Trinken und Schmecken. In Indien nimmt man sich Zeit, um den Masala Chai einzunehmen. Bevor man die Lippen ansetzt, gießt man die Flüssigkeit in die Untertasse, damit das Heißgetränk abkühlen kann.

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Wer schreibt hier eigentlich?
Kaffeefit Autorin

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Der überschaubare Kreis der Autoren, die auf dieser Seite regelmäßig Blogbeiträge veröffentlichen und aktualisieren, ist – wie soll es auch anders sein – dem Kaffee verfallen. Mit großem Interesse verfolgen wir die Innovationen und Trends auf dem Markt. Jeder der Autoren ist auf einen anderen Bereich spezialisiert, zum Beispiel Kaffeezubereiter, Kaffeesorten oder Kaffee-Kreationen. Teils entnehmen wir unsere Informationen seriösen Quellen, etwa Testinstituten wie Stiftung Warentest, teils berichten wir aus eigener Erfahrung. Da unser Interesse an der Kaffeebohne so unermüdlich ist wie der Effekt, den Koffein auf den Körper hat, sind wir stets darauf aus, die Blogartikel auf dem neuesten Stand zu halten. Freut uns, dass du unsere Seite besuchst.

Quelle

Nehlig, Astrid, Jean-Luc Daval, and Gérard Debry. „Caffeine and the central nervous system: mechanisms of action, biochemical, metabolic and psychostimulant effects.“ Brain Research Reviews 17.2 (1992): 139-170

 Samuel Hahnemann: Der Kaffee in seinen Wirkungen. In: Josef M. Schmidt, Daniel Kaiser (Hrsg.): Samuel Hahnemann. Gesammelte kleine Schriften. Haug, Heidelberg 2001, ISBN 3-8304-7031-2, S. 351–364.

Samuel Hahnemann: Hahnemanns Arzneimittellehre. Band I. Narayana, Kandern 2007, ISBN 978-3-939931-06-5, S. 875–887.

Georgos Vithoulkas: Homöopathische Arzneimittel. Materia Medica Viva. Band IX. Elsevier, München 2009, ISBN 978-3-437-55061-4, S. 189–205.

Annette Kerckhoff, Michael Elies: Medizin aus der Küche – Teil 2. In: Natur und Medizin. Heft 6, November/Dezember 2018, S. 10.

Meredith, Steven E., et al. „Caffeine use disorder: a comprehensive review and research agenda.“ Journal of caffeine research 3.3 (2013): 114-130

Kaplan, GARY B., et al. „Caffeine treatment and withdrawal in mice: relationships between dosage, concentrations, locomotor activity and A1 adenosine receptor binding.“ Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics 266.3 (1993): 1563-1572

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